Schutz vor sexualisierter Gewalt

Schutz vor sexualisierter Gewalt

Schutz vor sexualisierter Gewalt

Schutz vor sexualisierter Gewalt an Mädchen und Jungen mit Beeinträchtigungen

Schutzkonzepte in Einrichtungen der Behindertenhilfe

Fortbildungen – Organisationscoaching – Präventionsangebote

Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung besser zu schützen – das ist das Ziel unseres neuen Projekts. Ausgehend von der Annahme, dass sich kein Kind allein vor sexualisierter Gewalt schützen kann, benötigen sie erwachsene Bezugspersonen, die sensibel sind für das Thema sexualisierte Gewalt und wissen, wie sie Kinder und Jugendliche wirksam schützen können. Dazu gehören, neben Kenntnissen über das planvolle Vorgehen von Täter / Täterinnen, über die Häufigkeit und die Orte von sexuellem Missbrauch, auch das Wissen über die Folgen für die Betroffenen sowie deren Bewältigungsstrategien.

Sie müssen wissen, was zu tun ist, wenn es eine Vermutung auf sexualisierte Gewalt gibt und institutionelle Verfahrensabläufe kennen, damit der Schutz von Mädchen und Jungen nicht dem Zufall überlassen bleibt.

Ebenso ist es wichtig, dass erwachsene Bezugspersonen über Inhalte und Methoden präventiver Arbeit Bescheid wissen. Dafür stehen zwei unterschiedliche Präventionsprojekte zur Wahl:

  • das Präventionsprogramm „Was tun gegen sexuellen Missbrauch? Ben und Stella wissen Bescheid!«. Es richtet sich an Mädchen und Jungen mit Beeinträchtigungen.
  • Das Projekt „Nein heißt Nein“ beinhaltet eine Schulung für Mitarbeitende aus Kindertagesstätten oder Grundschulen. Diese werden befähigt, Präventionsarbeit für Mädchen und Jungen in ihrer Einrichtung durchzuführen.

Das Projekt zur Schutzkonzeptentwicklung läuft über drei Jahre (2/2024) und wird gefördert durch die Software AG-Stiftung, der Wilhelm-Hirte-Stiftung, der VGH-Stiftung, der Heidehof-Stiftung, der Aktion Hilfe für Kinder e.V. und dem Förderverein Violetta. Diese Unterstützung ermöglicht uns, die bisherigen Angebote niedrigschwelliger und flexibler zu gestalten und neue Zielgruppen wie Schulbegleitungen, Assistenzen, mobile Dienste und interessierte Einzelpersonen anzusprechen. Wir hoffen, dass wir so noch mehr Menschen und Einrichtungen ermutigen können, sich mit dem Schutz vor sexualisierter Gewalt auseinanderzusetzen und sichere Orte für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen zu schaffen.

Expertise haben wir Mitarbeiter*innen der Fachberatungsstelle Violetta bereits im Modellprojekt »BeSt – Beraten und Stärken zum Schutz vor sexualisierter Gewalt an Mädchen und Jungen mit Beeinträchtigung in Institutionen« gesammelt. Diese werden wir nutzen und ausbauen.
 

Folgende Themen gehören in die Schutzkonzeptentwicklung

Sexualisierte Gewalt an Mädchen und Jungen Grundlagen

Fortbildungen für alle pädagogischen und nicht pädagogischen Mitarbeiter*innen der Einrichtung

Inhalte:

  • Definition
  • Abgrenzung zwischen Grenzverletzungen und Übergriffen
  • Signale von betroffenen Kindern
  • Handlungsmöglichkeiten

Verfahrensabläufe / Notfallpläne

Sicheres Handeln in Krisensituationen

Inhalte:

  • Vorgehen bei einer Vermutung von sexualisierter Gewalt außerhalb der Einrichtung, sexualisierter Gewalt innerhalb der Einrichtung durch Jugendliche, sexualisierter Gewalt innerhalb der Einrichtung durch Mitarbeitende
  • Kennenlernen von Unterstützungsmöglichkeiten?
  • Arbeitsrechtliche Grundlagen
  • Rehabilitationsverfahren

Sexualpädagogik

Erarbeitung einer gemeinsamen Haltung in Bezug auf (kindliche) Sexualität

Inhalte:

  • Psychosexuelle Entwicklung von Kindern und Jugendlichen
  • Erarbeitung einer gemeinsamen Haltung
  • Regeln für Doktorspiele
  • Erarbeitung von Regeln in Bezug auf Sexualität und Partnerschaft in der Einrichtung
  • Elternarbeit
  • Erarbeitung eines sexualpädagogischen Konzepts

Risiko- und Potentialanalyse

Grundlage für die Erarbeitung eines Schutzkonzepts

Inhalte:

  • Sexueller Missbrauch durch Mitarbeitende der Einrichtung
  • Täterstrategien
  • Identifizierung der besonders vulnerablen Stellen der Einrichtung
  • Erarbeitung von Strukturen, die sexuellen Missbrauch erschweren
  • Bestandsaufnahme: Worauf kann die Einrichtung bereits aufbauen

Prävention gegen sexualisierte Gewalt

Prävention als Erziehungshaltung sowie das Sprechen über Missbrauch als Voraussetzung, um mit Kindern & Jugendlichen zu sexualisierter Gewalt zu arbeiten

Inhalte:

  • Stärkung im alltäglichen Miteinander
  • Umgang mit:
  • Macht / Ohnmacht
  • Nähe / Distanz
  • Materialien für die Präventionsarbeit

Partizipation und Beschwerdeverfahren

Kinder und Jugendliche über Rechte aufklären, beteiligen und Beschwerdemöglichkeiten aufzeigen

Inhalte:

  • Kinderrechte in der Einrichtung
  • Partizipation – Standpunkte und Entwicklung
  • Auseinandersetzung mit Beschwerden
  • Erarbeitung eines Beschwerdeverfahrens

Implementierung

Violetta bietet Beratung und Unterstützung für den Prozess der Implementierung des Kinderschutzkonzepts in der jeweiligen Einrichtung

  • Die konzeptionelle Verankerung der erarbeiteten Handlungsleitlinien
  • Die Umsetzung der erarbeiteten Standards zu Nähe und Distanz
  • Die altersgemäße Beteiligung der Kinder/Jugendlichen
  • Die Einrichtung eines Beschwerdemanagements für Kinder/Jugendliche
  • Bewerbungsverfahren und Personalverantwortung

Präventionsprojekte von Violetta

Kinder und Jugendliche stärken und über sexualisierte Gewalt aufklären

Grundlage für die Präventionsarbeit mit Kindern und Jugendlichen sind die Präventionsbausteine.

  1. Gefühle
  2. Körper
  3. Berührungen
  4. Sexueller Missbrauch
  5. Geheimnisse
  6. Nein sagen
  7. Hilfe holen